Brütende Hitze, gleißender Sonnenschein und kein Schatten in Sicht: Sommerliche Temperaturen verlangen dem menschlichen Organismus viel ab. Unsere Experten vom Ayurveda Resort Sonnhof in Hinterthiersee in Tirol geben wertvolle Tipps, wie man dennoch voller Energie durch die heiße Jahreszeit kommt.
Wenn die Temperaturen im Sommer steigen, nimmt Pitta, im Gegensatz zu den anderen beiden Doshas oder Lebensenergien, Vata und Kapha, in der Natur und in unserem Körper zu. Da der Körper aber die natürliche Tendenz hat, Ausgleich zu schaffen, reduziert er sein inneres Feuer (Agni). Dies führt zu einer Drosselung der Wärmebildung, einer Verlangsamung des Stoffwechsels und damit auch zu einer Reduzierung der Verdauungskraft.
„Aus diesem Grund fällt es uns schwer, bei großer Hitze körperlich oder geistig aktiv zu sein. Wir haben meist wenig Appetit, sind oft schon mit Früchten oder Salaten zufrieden und suchen Kühlung im Schatten“, erläutert Dr. Sharma. „Es ist wichtig, dieser natürlichen Tendenz nachzugeben und die Ernährung sowie die Aktivitäten den äußeren Umständen anzupassen.“
Kühlende Ernährung
„Auch durch gezielte, kühlende Ernährung und erfrischende Getränke kann man dem Körper helfen, die Hitze besser zu bewältigen“, ergänzt Küchenchef Balvinder Walia. Hier kommen seine Ernährungstipps für heiße Sommertage:
- Ausgewogen würzen: Da das Verdauungsfeuer bei großer Hitze nur schwach arbeitet, ist es sinnvoll und in den heißen Ländern der Erde auch Tradition, die Speisen gut zu würzen. Dabei sollten Sie solche Gewürze verwenden, die zwar das Verdauungsfeuer anregen, aber Pitta nicht gleichzeitig zu sehr erhöhen. Der Ingwer ist hier an erster Stelle zu nennen. Aber auch frische Gartenkräuter und andere milde Gewürze wie Koriander, Fenchel, Gelbwurz, Kardamom, Zimt oder Safran sind zu empfehlen.
- Leichte Kost: Bevorzugen Sie leichte Sommergerichte mit Gurken, Zucchini, Kürbis, Karotten, Spargel, Broccoli, Blumenkohl, Salat, Basmati-Reis, Weizen, Ghee, Hüttenkäse, Lassi, gelben Mungobohnen, Olivenöl, Kokosöl, Mandeln, süßen Früchten und Sharkara-Zucker (vollwertiger Rohrzucker, der nach ayurvedischen Prinzipien von Säure bildenden Stoffen gereinigt und qualitativ verfeinert wurde).
- Pitta-erhöhende Speisen meiden: Dazu gehören rotes Fleisch, Fisch, vor allem Seefisch, der bei der Zubereitung stark gewürzt wird, Wurstwaren, stark gewürzter Käse, Sauermilchprodukte mit Ausnahme von Lassi sowie Alkohol.
Aber auch einige pflanzliche Nahrungsmittel und Gewürze bringen Sie zum Schwitzen, wenngleich tendenziell natürlich weniger als die tierischen Produkte: Rote Bete, Auberginen, Rettich, Tomaten, scharfe Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Hirse, Roggen, Mais, Buchweizen, saure Früchte (Orangen, Grapefruit, Zitronen), Sesam, Cashewnüsse, Honig, Melasse, zu scharfe und erhitzende Gewürze (Pfeffer, Chili, Senfkörner, Nelken, Kümmel), Salz, Essig, Ketchup. - Auf den Körper hören: Essen Sie nur, wenn Sie wirklich Hunger haben. Das Verdauungsfeuer arbeitet wegen der äußeren Hitze nur auf Sparflamme. Achten Sie aus diesem Grund auch darauf, nur in Maßen zu essen.
- Heißes Wasser: Trinken Sie heißes Wasser auch im Sommer. Wenn Sie kalte Getränke zu sich nehmen, muss die Flüssigkeit erst in Ihrem Inneren auf Körpertemperatur erwärmt werden. Der Verdauungsofen wird also eingeheizt. Die Folge ist vermehrtes Schwitzen und schon bald wieder Durst. Versuchen Sie es dagegen mit heißem Wasser oder Tees mit Kräutern, die Pitta kühlen. Durch die warmen Getränke wird der innere Thermostat niedriger gestellt und Sie reduzieren damit sekundär Ihre Körperwärme. Das Wasser sollte allerdings nicht kochend heiß sein, warm ist ausreichend.
- Kühlende Pfefferminze: Löschen Sie den Durst mit Pfefferminz- oder Pitta-Tee. Die Pfefferminze gehört zu den kühlenden Pflanzen. Eine Tasse, zubereitet mit frischen Pfefferminzblättern, erfrischt und belebt an heißen Sommertagen. Ideal ist auch der Pitta-Tee, von dem Sie mehrere Tassen trinken können.